Innovationskraft der öffentlichen Verwaltung im DACH-Raum gewonnen werden.
Zielsetzung
Konzeptidee:
Die Regierungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz haben sich einem evidenzbasierten, wirkungsorientierten und vorausschauenden Regierungs- und Verwaltungshandeln verschrieben. Eine aktuelle Herausforderung dazu besteht darin, die bisher entwickelten Konzepte breit umzusetzen und den Aufbau neuer staatlicher Infrastrukturen professionell, zeitgemäß und transdisziplinär zu fördern. Dafür braucht es Institutionen und Prozesse, die sich öffnen und ihren Mitarbeitenden entsprechende Rahmenbedingungen, Ressourcen und Werkzeuge zur Verfügung stellen. Innovationen im öffentlichen Sektor spielen dabei eine maßgebliche Rolle, wenn neue und deutlich verbesserte Produkte, Dienstleistungen, Prozesse oder Methoden in bestehendes Verwaltungshandeln überführt werden. Öffentliche Innovationen werden an ihrer Umsetzung gemessen und an den Mehrwerten, die sie für die Gestaltung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen schaffen. Während die Innovationskraft der Wirtschaft weitestgehend positiv eingeschätzt wird, fällt die Bewertung der Innovationsneigung des öffentlichen Sektors weitaus zwiespältiger aus. Zwar wird gerade bei wirtschaftlichen Betätigungen die Innovationskraft der öffentlichen Hand kritisch betrachtet, Staat und öffentlicher Verwaltung kommt jedoch zugleich die Funktion eines Stabilitätsankers zu. Auch hier werden kreative Problemlösungen sowohl von Mitarbeitenden als auch von „Kundinnen und Kunden“ eingefordert; der Markenkern der öffentlichen Verwaltung liegt jedoch in der Durchsetzung kollektiv bindender Entscheidungen innerhalb eines rechtssicheren Rahmens. Eine Bewertung der Innovationskraft des öffentlichen Sektors muss daher dessen Besonderheiten hinreichend berücksichtigen und dabei die umfangreichen Erfahrungen, die mit Erhebungen bei Wirtschaftsakteuren gesammelt wurden, nutzbar machen. Durch die gezielte Förderung von Innovationsnetzwerken, -teams und Menschen können öffentliche Systeme gestärkt und eine Innovationskultur im öffentlichen Sektor verstetigt werden. Langfristig sollen die regelmäßigen Erhebungen zur Effektivität und Qualität der Innovationskraft des öffentlichen Sektors beitragen, in dem fundierte Kenntnisse über den Wert der Innovationen und über ihre Auswirkungen systematisch gesammelt und verständlich gezeigt werden.
Projektvorhaben:
Mit dem Projekt „Innovationskompass für die öffentliche Verwaltung“ soll die Innovationsfähigkeit des öffentlichen Sektors in Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt und gefördert werden. Aufbauend auf Erfahrungen aus dem skandinavischen Raum wird dazu ein prototypisches Instrument entworfen, ein Innovationskompass, der 2019 länder- und gebietskörperschaftsübergreifend getestet werden soll. Dazu werden Workshops, Pre-Tests und Online-Konsultationen durchgeführt, die in einem konsolidierten Erhebungsinstrument mit standardisierten Auswertungsmöglichkeiten für die teilnehmenden Behörden zusammengefasst werden. Auf Grundlage dessen sollen 2020 landesweite Erhebungen im DACH-Raum stattfinden, die eine repräsentative Einschätzung des Standes und der absehbaren Entwicklungen bezüglich der Innovationskraft der Staaten ermöglichen.
Informationen unter www.innovationskompass.net