Österreich 2035 – Der Staat und ich

Im Projekt „Österreich 2035 – Der Staat und ich“ erarbeiten wir ein Zukunftsbild, welches Grundprinzipien, Prozesse und die Technologie für eine effiziente, effektive und nachhaltige Zusammenarbeit enthalten soll. Ziel des Projektes ist es, die „Intelligenz der Vielen“ zu nutzen, um in einem offenen Prozess unter Beteiligung einer Vielzahl relevanter Stakeholder Konzepte, Prozesse und Instrumente für eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen Staat und Gesellschaft zu entwickeln.

Zielsetzung

Entwicklung eines Zukunftsbildes zu Grundprinzipien für eine effiziente, effektive und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Staat, BürgerInnen und Unternehmen.
Entwicklung eines Zukunftsbildes zu Prozessen für eine effiziente, effektive und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Staat, BürgerInnen und Unternehmen.
Entwicklung eines Zukunftsbildes zu Technologien für eine effiziente, effektive und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Staat, BürgerInnen und Unternehmen.
Konzeption konkreter Innovationsprojekte in den Bereichen Grundprinzipien, Prozesse, Technologien.

Hintergrundinformation

Technologischer Fortschritt und die globale Vernetzung haben in den letzten Jahren nicht nur zu kürzeren Innovationszyklen, sondern auch zu einer Intensivierung des gesellschaftlichen Wandels geführt. Die Entwicklung und Nutzung sozialer Medien haben diesen Trend beschleunigt. Dies hat auch zu einer enormen Komplexitätssteigerung in einzelnen Politikfeldern geführt, die Politik, Verwaltung und Gesellschaft gleichermaßen vor erhebliche Herausforderungen stellt. Die BürgerInnen verstehen sich in Zeiten von Social Media und schnell verfügbarer Information zunehmend als „MitentscheiderInnen“ im politischen Prozess. Sie verlangen nach Teilhabe und Mitsprachemöglichkeiten und es ist insbesondere die junge Generation, deren Anspruch an politischen Prozessen und Entscheidungen wächst. Aus Verwaltungssicht gilt es, Partizipationsformate zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen, die eine Teilhabe von möglichst vielen Menschen erlauben. Die sollen jedoch nicht nur der „lauten Minderheit“ eine Stimme in den Entscheidungsprozessen ermöglichen, sondern die jeweils relevanten StakeholderInnen und auch marginalisierte Gruppen berücksichtigen. Dies ist eine Herausforderung, welcher ganz Europa gegenübersteht und welche gemeinsam gelöst werden kann.

Das Konzept der „Good Governance“ beinhaltet die Leitprinzipien von Offenheit, Partizipation, Verantwortlichkeit, Effektivität und Kohärenz und schafft einen Rahmen, der Staaten ermöglicht, auch unter komplexen Systembedingungen zukunfts- und handlungsfähig zu bleiben, gleichzeitig aber den steigenden Legitimationserfordernissen zu entsprechen. Durch Collaboration werden Staaten, aber auch supra-und internationale Organisationen bei der Bewältigung ihrer komplexen, von Ressourcenknappheit geprägten Aufgaben, unterstützt. Laut Definition ist Open Governance (OG) „ein Synonym für die Öffnung von Regierung und Verwaltung gegenüber der Bevölkerung und der Wirtschaft, was zu mehr Transparenz, zu mehr Teilhabe, zu einer intensiveren Zusammenarbeit, zu mehr Innovation und zu einer Stärkung gemeinschaftlicher Belange beitragen kann“. OG steht teilweise in Kontrast zu Max Webers Theorie vom Bürokratiemodell. In dieser zeichnet sich die Bürokratie durch Merkmale wie Amtshierarchie, klare Regeln, Unpersönlichkeit und durch eine sehr geordnete Struktur aus. Dagegen steht die Welt des OG für eine dynamische und informelle Struktur. Die Frage, wie wir uns den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich stellen können, stellt den Ausgangspunkt für einen Veränderungsprozess dar, welcher den öffentlichen Dienst und die Gesellschaft über viele Jahre hin prägen wird.

Es zeigt sich bereits, dass qualitätsvolle Partizipation die Nachvollziehbarkeit, Akzeptanz und Qualität von Entscheidungen maßgeblich erhöhen, das Verständnis für andere Meinungen und den Interessensausgleich unterstützen, breite Entscheidungsgrundlagen für EntscheidungsträgerInnen hervorbringen, das Vertrauen in die Politik und in die öffentliche Verwaltung stärken, sowie Zeit und Kosten bei der Umsetzung von Politiken, Plänen, Programmen und Rechtsakten sparen kann. Erwartungshaltungen und Gestaltungsspielraum müssen im Vorfeld partizipativer Prozesse transparent kommuniziert, Fragestellungen verständlich formuliert und übersetzt und Ressourcen für die Umsetzung wesentlichen Empfehlungen verwaltungsintern bereitgestellt werden. Der finale Schritt wäre, die Ergebnisse der Konsultationen zeitnah zurückzuspielen.

Projektvorhaben

Im Projekt „Österreich 2035 – Der Staat und ich“ erarbeiten wir ein Zukunftsbild, welches Grundprinzipien, Prozesse und die Technologie für eine effiziente, effektive und nachhaltige Zusammenarbeit enthalten soll. Ziel des Projektes ist es, die „Intelligenz der Vielen“ zu nutzen, um in einem offenen Prozess unter Beteiligung einer Vielzahl relevanter Stakeholder Konzepte, Prozesse und Instrumente (IT-Tools) für eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen Staat und Gesellschaft zu entwickeln.

Gemeinsam sammeln wir Ideen, die ein geeignetes miteinander von Staat, BürgerInnen und Unternehmen beschreiben. Die Vielzahl der Ideen wird geclustert. Dieses Ergebnis wird von engagierten und interessierten Teilnehmenden kommentiert, bearbeitet und erweitert. In der Folge entstehen zukunftsweisende Arbeitspakete, die schrittweise mit interessierten Partnereinrichtungen umgesetzt werden können.

Wir kooperieren international! In Zusammenarbeit mit dem EU Policy Lab werden Aspekte des Projekts „Österreich 2035- der Staat und ich“ auch auf europäischer Ebene erforscht.

Teilen Sie Ihre Expertise und diskutieren Sie mit!

 

Meilensteine

01
Konzeption (bis Mai 2017)
In der ersten Projektphase werden im Rahmen der Innovate 2017 erste Themenschwerpunkte unter Beteiligung eines Fachpublikums definiert und diskutiert und darauf aufbauend ein Projektkonzept erstellt.
02
Anforderungsprofil, Recherche & Evaluierung IT-Tool (bis August 2017)
Um ein möglichst umfassendes sektorenübergreifendes Meinungsbild zu erhalten, wird nach einem geeigneten IT-Tool gesucht; dieses stellt eine möglichst breite Beteiligung an den zentralen Fragestellungen zum Projekt sicher und gewährleistet zugleich eine teilautomatisierte Zusammenführung der Aussagen im Sinne der Verwaltungsökonomie .Das IT-Tool wird im Rahmen weitere Veranstaltungen und Stakeholder-Workshops im Sinne des „Rapid Prototyping“-Ansatzes getestet werden. Aufschlagspunkte sind die Verwaltungsmesse am 28. Juni 2017 in Salzburg sowie das Europäische Forum Alpbach im August 2017.
03
Erhebung Meinungsbild (bis November 2017)
Basierend auf den Ergebnissen der Phase 2 erfolgt die Aussendung der Fragestellung „Wie müssen wir die Interaktion zwischen Staat, BürgerInnen und Unternehmen in Zukunft gestalten, damit wir effizient und effektiv zusammenarbeiten und so einen guten wichtigen Beitrag zu einem guten Zusammenleben leisten?“ über das ausgewählte Partizipationstool an einen breiten Verteiler von ExpertInnen aller Gebietskörperschaften sowie innovationsinteressierter Personen.
04
Entwicklung Erkenntnisse (bis Dezember 2017)
Generierung von 5-10 zentralen Erkenntnissen durch den IT-Projektpartner. Präsentation im Rahmen des Innovation Lab Symposiums an der Donau-Universität Krems am 4. Dezember 2017 sowie Diskussion und Bearbeitung der zentralen Erkenntnisse.
05
Definition & Kommunikation (bis Februar 2018)
Auswahl der in einer ersten Projektphase umzusetzenden Erkenntnisse, Definition konkreter Entwicklungsschritte und Suche geeigneter Projektpartner.

Aktivitäten

07.11.2017
07.11.2017

Erhebung Meinungsbild

Teilen Sie Ihre Expertise und diskutieren Sie mit!
28.06.2017
28.06.2017

Kommunalmesse

Vorstellung des Projektes und erste Testung des IT-Tools im Rahmen der Fachmesse.
24.04.2017
24.04.2017

Innovate 2017

Diskussion und Definition erster Themenschwerpunkte im Rahmen eines Fachworkshops.

Projektteam

Ursula Rosenbichler
Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (Projektleitung)
+43 1 531 15 207141
Christian Davepon
Collective Insights DE

Projektpartner

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